Dienstag, 21. Oktober 2014

Ububabare

Nun sind  tatsächlich schon mehr als 2 Monate vergangen. Vor ein paar Wochen musste uns leider Finn, unser Mitfreiwilliger, der in dem Fußballprojekt tätig war, aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Somit sind wir momentan nur noch zu 7.
Eine positive Nachricht ist, dass wir vor wenigen Tagen unser Visum erhalten haben und somit der Papierkram erledigt sein dürfte.
Die Arbeit im Center macht mir immer noch unglaublich viel Spaß. Momentan lerne ich viel Englisch mit den älteren Kinder und ab und zu sogar ein paar deutsche Vokabeln, da das Interesse überraschend groß ist. Nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Pflegern. Letzte Woche habe ich deshalb ein Plakat mitgebracht, auf dem wir zusammen Wörter/ Sätze in Englisch, Deutsch und Kinyarwanda übersetzt haben. Die ersten Resultate haben sich schon gezeigt, was mich unheimlich gefreut und motiviert hat.
Die wichtigsten Wörter um mit den Kindern kommunizieren zu können sitzen mittlerweile, dennoch bemühen wir uns immer neue Wörter zu lernen.

Als wir gerade dachten im Alltag angekommen zu sein, zerstörte ein Vorfall dieses Gefühl direkt wieder. Ububabare = Pain. "You had pain for lunch,, , sagte einer der Priester so schön, nachdem er und Mediatrice, die Leiterin des Centers, direkt zu uns geeilt waren.
In meiner Mittagspause hatte ich zuhause vergeblich nach meinem Handy gesucht, bis ich auf die Idee gekommen war auch nach meinem Geld zu schauen. Beides war weg. Somit war klar, was passiert war. Ich konnte es kaum begreifen, dass jemand bei uns eingebrochen war. Alles sah aus wie immer. Nichts war durchwühlt worden. In Jettes Zimmer sah es genauso aus, doch auch ihr Geld war aus dem Portmonee entwendet, genauso wie ihr IPod. Nach einem Gang ums Haus fanden wir die Einbruchsstelle. In der Küche war ein Fenster ein wenig eingeschlagen und dann geöffnet worden. Die Person musste auf jeden Fall sehr klein gewesen sein, da sie durch die schmalen Gitterstäbe gepasst hat, durch die unser Kopf bei Weitem nicht passt.
Mit Mediatrice und Priester Donatien ging es dann zur Polizeistation Ngarama. Unser Fall wurde aufgenommen und beschlossen am nächsten Tag zur Polizeistation des Gatsibo Distriktes zu fahren. Von dort aus sollte versucht werden mein Handy zu orten, um die Diebe zu finden. Leider haben wir immer noch nichts davon gehört.

Wir hatten uns zu sicher gefühlt und waren dementsprechend etwas nachlässig im Verstecken der Wertgegenstände geworden. Schlimmer als der materielle Verlust ist für uns allerdings der Einbruch in unsere Privatsphäre. Sowie der Gedanke den Verantwortlichen täglich auf der Straße begegnen zu können. Mittlerweile liegt das Ganze ein paar Wochen zurück und wir haben uns wieder in den Alltag zurück gefunden. Den oben beschriebenen Gedanken habe ich zum Glück schnell wieder ausblenden könnten. Er würde das Leben hier unnötig unangenehm gestalten.

Am Wochenende haben wir einen Kurztrip nach Kibuye geplant. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns auf unsere erste kleine Reise. Bisher haben wir  nur Kigali besucht.