Mittwoch, 29. April 2015

März-Ukwa gatatu

Im März habe ich eine Pflegerin von meiner Arbeitsstelle zuhause besucht.  Sie wohnt ca. eine Stunde von uns entfernt, hinter ein paar Hügeln, in einem anderen Teil von Ngarama. Wir wohnen direkt im Zentrum, in Marktnähe. Es war ein sehr schöner Tag und so interessant eine andere Ecke kennen zu lernen. Außerdem finde ich es immer wieder spannend zu sehen wie die Leute leben. Ein paar Tage später besuchten Jette und ich nämlich auch noch unseren Tageswächter Lewonarid. Zusammen mit seiner Frau und den drei Kindern lebt er nicht weit entfernt vom Markt. Zusammen tranken wir Urwagwa, Bananenbier, und unterhielten uns. Anfänglich waren wir etwas besorgt, ob unsere Kinyarwanda Sprachkenntnisse dafür ausreichen würden, aber irgendwie klappte es dann doch immer und wir unterhielten uns mehrere Stunden. Darauf waren wir ziemlich stolz.



Ein Highlight im März war, dass ich mir eine neue Frisur zugelegt habe. 7 Stunden lang haben Mama Kiki und eine Frau mir Extensions in die Haare geflochten, bis ich endlich Braids/ Rastalocken hatte. Das Ganze hält zwischen 1 und 2 Monaten und ist echt verdammt schwer. Es dauerte einige Tage bis ich mich an Masse und Gewicht gewöhnt hatte. Aber es hat sich zu 100 Prozent gelohnt die
Erfahrung zu machen.

                                               

Center:
Da Mama Kiki verreist war und ihr Zimmer im Center frei war, übernachtete ich dort eine Nacht. Mehrerer Kinder hatten mich immer wieder gefragt und so tat ich es. Wir aßen zu Abend, schauten Musikvideos und einen Film auf meinem Laptop und hatten viel Spaß. Die Atmosphäre war ganz anders als sonst während meiner Arbeitszeiten. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, besonders unter den Pflegern und Köchen. Morgens half ich dann noch beim Waschen und Anziehen bevor ich mich auf den Heimweg machte.



                                        



Gegen Ende des Monats bekamen wir Besuch von den anderen Freiwilligen unserer Organisation bzw. zwei die über das Bistum Speier in Nkanka leben. Ich hatte sie eingeladen um samstags meinen Geburtstag nachzufeiern. Dieser war im Februar, aber da ich dort mit meinem Vater unterwegs war hatte ich keine Gelegenheit ihn groß zu feiern. Anfänglich hatte ich ein paar Zweifel ob denn alles klappen  würde, doch es gab keinen Grund zu Sorge. Samstags kamen alle Gäste zusammen, die Freiwilligen, Priester, Mama Kiki, unsere Wächter und zwei ältere Kinder aus dem Center. Den ganzen Tag hatten wir Freiwilligen zusammen das Essen und die Getränke vorbereitet. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei euch allen Bedanken. Vielen Dank für eure Unterstützung und dass ihr diesen Tag so schön und unvergesslich gemacht habt!
Nach dem Essen verließen uns die Priester und Mama Kiki leider schon. Die Stimmung war gut und die Party begann erst richtig. Es hat so viel Spaß gemacht mit den Kollegen und Wächtern mal ausgelassen zu reden, tanzen und einfach Spaß zu haben. Dieser Abend hat außerdem für Jette und mich viel verändert. Uns wurde klar, dass wir in Ngarama doch integrierter sind als wir immer dachten. Seit dem reden oder unternehmen  wir viel mehr mit den Leuten hier. Ich persönlich kann sagen, dass ich seit März richtig in Ngarama angekommen bin.




Geburtstagskuchen von Mama Kiki









UMUNSI MWIZA-SCHÖNER TAG

Freitag, 24. April 2015

Februar- Ukwa kabiri

                

Nach den erholsamen Tagen in Burundi, landeten am 10.02 mein Vater und seine Lebensgefährtin Susanne in Kigali. Zusammen mit einer Reisegruppe der Stiftung „Fly and Help“. 9 Tage lang ging es quer durchs Land um dieses kennenzulernen und einige Schulen/ Schulprojekte anzuschauen. Die Stiftung hat schon viele Schulen in Ruanda (und vielen weiteren Entwicklungsländern) gebaut und so vielen Kindern einen Schulplatz ermöglicht. Ich hatte Glück und durfte die ganze Zeit dabei sein.



 Mit 4 Jeeps ging es von Stadt zu Stadt um möglichst viele Teile des Landes zu sehen. Auch wenn es wirklich anstrengend war, in so kurzer Zeit so viel zu sehen, bin ich doch sehr froh die Gelegenheit bekommen zu haben. Wenn ich aber auch ehrlich zugeben muss, dass es mir teilweise schwer gefallen ist, nachdem ich mich in Ngarama eingelebt und an den neuen Lebensstil gewöhnt hatte, plötzlich in einem Jeep statt Bus unterwegs zu sein. In Hotels zu schlafen anstatt in einer Herberge oder bei Freiwilligen. Dennoch waren es super schöne Tage und ich habe den Luxus auch genossen. Vor allem die heißen Duschen und das Essen.

Los ging es am 11.02 von Kigali aus nach Gikonko zu Frau Dr. Uta Dühl, die dort das sogenannte „Buschkrankenhaus“, Gesundheits Zentrum leitet. In der Nähe befanden sich noch 2 Schulen die besucht wurden. Weiter ging es nach Rusizi (Süden) um auch dort Schulprojekte anzuschauen. Nach zwei Tagen dort ging es über eine Wanderung im Nyungwe Wald nach Karongi (Kibuye).


Hängebrücke im Nyungwe Wald

Eine Übernachtung in Karongi (Westen) um am nächsten Tag mit zwei Booten über den Kivusee zu einer Insel zu fahren. Dort leben Flughunde, die wir eine Weile beobachteten. Abends waren wir dann wieder in Kigali. Dann ging es in den Osten, genauer gesagt in den Akagera Park. Auf dem Weg dorthin wurde noch schnell eine Schule in Murambi besucht.


Bootstour in Kibuye

Nach einer Übernachtung in der Akagera Lodge ging es dann am nächsten Morgen sehr früh auf Pirschfahrt. Stundenlang fuhren wir durch den Park und sahen nach 2 Stunden immer mehr Tiere. Zebras, Nilpferde, Vögel, Impalas, Warzenschweine, etc. leider keine Elefanten. Es war sehr interessant die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen. Zurück in Kigali waren wir alle sehr erschöpft von dem langen Tag. Als Abschluss fuhren wir die letzten zwei Tage nach Rubavu (Gisenyi) am Kivusee im Norden des Landes.


Akagera Park


Akagera Lodge


Akagera Park

Das Highlight war die Gorillatour, die einige mit machten und zu der wir früh morgens aufbrachen. Es ging nach Musanze zum Volcanoes National Park in dem die Berggorillas leben.  Zusammen mit einer Frau machten mein Vater, Susanne und ich eine Tour mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. Es ging 2,5 Stunden lang durch matschigen Urwald bis wir zu den Tieren gelangten.



Berggorilla

Der Weg war sehr anstrengend aber eine unglaubliche Erfahrung. 1 Stunde verbrachten wir dann bei einer Gorillafamilie. Man war den Tieren so nah, dass sie einen beim Vorbeigehen streiften. Es war atemberaubend und man kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die Zeit verging wie im Flug. Ein Erlebnis, welches ich wohl nie vergessen werde.




Ngarama


Für die Gruppe ging es dann zurück nach Deutschland, doch mein Vater  und Susanne kamen noch ein paar Tage mit nach Ngarama um mein Leben hier kennenzulernen. Ich habe die Zeit mit ihnen sehr genossen.


Donnerstag, 23. April 2015

Januar-Ukwa mbere

Nach dem Besuch meiner Familie stand dann im Januar das Zwischenseminar an. Das Ganze fand vom 10.-15.01 in Kigali, in einer Jugendherberge statt. Neben uns 7 Volunta Freiwilligen und den 2 Freiwilligen des Bistums Speyer waren auch Frau Eguia, unsere Ansprechpartnerin von Volunta und Michael Kettel, ein ehemaliger Freiwilliger, der sich noch sehr viel in der Partnerschaft engagiert, aus Deutschland angereist. Auch Shavu, Jettes Vorgängerin, war für ein paar Monate wieder nach Ruanda gekommen und begleitet uns während des Seminars. Verschiedenste Themen wurden behandelt und es gab viele Möglichkeiten über Probleme oder Fragen in Einzelgesprächen oder im Plenum zu sprechen. Die vergangenen 5 Monate wurden reflektiert und die kommenden 7 etwas geplant. Es fiel etwas schwer sich Gedanken über den Rückflug und die erste Zeit zurück in Deutschland zu machen, aber auch dies war Thema.

Ngarama:
Im Januar begann dann für Jette und  viele Kinder wieder die Schule. Im Center gab es Zuwachs, da 4 neue Kinder angekommen waren. Zu Beginn des neuen Schuljahres hatte sich auch die Anzahl der Kinder die zur Schule gehen vergrößert. Auch wenn manche nach ein paar Probetagen leider nicht aufgenommen wurden, freut es mich doch dass relativ viele jeden Tag zur Schule gehen können.

Unsere neueste Anschaffung, nach dem Fahrrad, isteine Couch. In einer Schreinerei im Zentrum von Ngarama hatten wir sie in Auftrag gegeben. Nach ein paar Wochen des Wartens und wiederholten Verhandlungen über den Preis, konnten wir sie dann gegen Ende des Monats endlich in Empfang nehmen. Eine wirklich gute Investition, danke Mama.

Ende Januar bis Anfang Februar ging es dann mit einer Mitfreiwilligen, Hannah, nach Burundi.
Burundi ist ein Nachbarland im Süden Ruandas. Die Hauptstadt ist Bujumbura, in welcher wir uns aufhielten. Etwa 7 Stunden dauerte es von Kigali aus dorthin zu fahren. Wochen zu vor hatten wir eine Greencard beantragt um  etwas Geld zu sparen. Anders hätten wir ein Visum zahlen müssen.
In Burundi spricht man Kirundi, was Kinyarwanda sehr ähnlich ist. So konnten wir uns wie gewohnt beim verhandeln verständigen. Wir blieben nur ein paar Tage bzw. ein verlängertes Wochenende, aber es waren sehr schöne, erholsame Tage. Gutes Essen, Tuk-Tuk fahren und am Strand des Tanganyika-Sees entspannen.