Um 9 Uhr beginnt mein Tag mit dem Füttern der kleinen Kinder. Dann spiele ich mit den Kindern im Hof oder auf der Wiese. Meistens spielen (gukina) wir Ball (umupira) oder malen (gushushanya). Die meisten Spielsachen sind wohl von vorherigen Freiwilligen, da alles in deutscher Sprache ist. Leider ist vieles kaputt oder unvollständig. Irgendwie schafft man es aber trotzdem damit zu spielen. Um 12 Uhr ist dann das Essen fertig und die Schulkinder kommen aus der Schule. So wie es jeden Morgen Porridge gibt, gibt es jeden Mittag und Abend einen Brei aus Kochbananen und Bohnen. Manchmal noch mit Tomaten oder Maisbrot. Die Milch für den Porridge und das Maismehl stammen aus eigener Produktion direkt neben dem Center. Auch der Kauf einer Bananenplantage ist in Planung, da es auf Dauer günstiger ist. Ich füttere ein oder zwei Kinder und helfe beim Teller abräumen, bevor ich dann um 12:30 selbst zum Mittagessen nach Hause fahre.
Um 15:00 bin ich dann wieder im Center. Die Mittagspause reicht trotz der 2,5 Stunden meist gerade so zum Kochen, da wir erst einmal Feuer machen müssen. Mittags sind die Kinder sehr aktiv, vor allem die Schulkinder. Wir schauen aufgenommene Musikvideos, tanzen (kubyina), singen (kuririmba) oder spielen etwas. Am meisten Spaß macht es ihnen, wenn ich sie fange und kitzle. Auf Dauer sehr anstrengend, weshalb ich um 17:00 leicht ermüdet zuhause ankomme.
Es macht wirklich sehr viel Spaß dort zu arbeiten und die Kinder lachen zu sehen. Unglücklicherweise gibt es jedoch auch Umstände, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Viele Kinder sagen nicht Bescheid/ wissen nicht wann sie auf Toilette müssen und pinkeln sich dementsprechend ein. Zu meinem Bedauern wird es oft nicht richtig weggeputzt und die Kinder bekommen auch nicht immer frische Kleidung. Außerdem scheint es sowohl für die Kinder als auch die Betreuer normal, wenn die Kinder auch bewusst auf den Hof pinkeln. Man steht also die ganze Zeit mit Urin, Kot und daraus folgenden unangenehmen Gerüchen in Verbindung. Dennoch gewöhnt man sich daran und ich versuche so viele wie möglich zu wickeln und den Urin aufzuwischen. Was auch daraus resultiert sind die Fliegen, die sich auf die Kinder setzten. Dieser Anblick ist wirklich schockierend, aber nicht vermeidbar.
Trotz dieser Umstände möchte ich noch einmal betonen, dass es jedes Mal schön ist dort zu sein und von den freudigen Kindern empfangen zu werden. Es fällt mir trotz der Sprachbarriere sehr leicht mit ihnen umzugehen und spielerisch zu kommunizieren. Dennoch versuche ich natürlich immer mehr Kinyarwanda zu lernen um sie richtig verstehen zu können.