Sonntag, 7. Juni 2015

April - Ukwa kane


Im April kam Jettes Mama zu Besuch. Eine Woche verbrachten wir zu dritt in Ngarama. Wir zeigten ihr alles und sie fand es sehr schön. Damit sind nun alle Besuche vorbei. Vielleicht findet ja noch einmal der ein oder andere Freiwillige den Weg hier hin.

Ansonsten haben Jette und ich Gefallen daran gefunden samstags, am Markttag, Frühstücken zu gehen. Icayi (schwarze Tee mit Milch und Ingwer) trinken und dazu Chapatti (Pfannkuchen) oder Amandazi (Krapfen) essen. Für sehr kleines Geld und super schnellen Service. Danach geht’s zum Markt, Kleiderhaufen durchwühlen und Stoffe einkaufen. Dass wir Weißen in den Kleiderhaufen wühlen ist immer wieder eine Attraktion. Ab und zu findet man echt schöne Sachen. 

Dieses Wochenende sind wir mittags mit Motos zur befestigten Straße gefahren und von dort aus mit einem Bus, m einen Jungen aus dem Center in den Ferien zuhause zu besuchen. Etwa eine Stunde hat es gedauert bis wir bei ihm ankamen. Nach der Busfahrt mussten wir noch einmal ein kurzes Stück Moto fahren. Die Familie ist super nett und wollte uns gar nicht mehr gehen lassen. Im Dorf mussten wir erst einmal von Haus zu Haus gehen um bei allen Verwandten vorbei zu schauen.
Es war ein sehr schöner Tag, leider können wir seine Familie nicht noch einmal besuchen, da wir schon wieder zurück in Deutschland sein werden, wenn die nächsten Schulferien anfangen.

Vom 7. bis zum 14. 04 fand die Trauerwoche statt. In Gedenken an den Völkermord vor 21 Jahren bei dem in fast 100 Tagen ca. 1 Millionen Menschen starben. Jeden Tag fanden ab 2 Uhr nachmittags Versammlungen in den verschiedenen Bezirken statt. Nur morgens durfte gearbeitet werden und die ganze Woche lang keine Musik gespielt bzw. getanzt werden.



Gegen Ende des Monats hatten wir die Kinder aus dem Center noch einmal nach Hause geholt. Diesmal war es allerdings eher eine Katastrophe. Zu wenig Essen für zu viele Kinder, generell zu viele Kinder für Jette und mich, wobei Mama Kikis jüngste Tochter uns gut unterstütze. Dennoch waren wir überfordert, da diesmal mehr Kinder gekommen waren. Unserer Stimmung entsprechend fing es dann auch noch an sich am Himmel zu zuziehen und wir machten uns ganz schnell auf den Heimweg. Irgendwie war alles super chaotisch an diesem Tag und so endete der Tag damit, dass wir im Nieselregen mit einer Horde von Kindern und Rollstühlen die „Hauptstraße“ lang hetzten um nicht zu nass zu werden.


Zu unserer Abschiedsparty im Juli laden wir sie vielleicht noch einmal alle hier hin ein, ansonsten waren die 3 Nachmittage hier zuhause, eine schöne Erfahrung die wir aber jetzt nicht noch einmal wiederholen. Wenn keine Ferien sind, sind es einfach zu viele Kinder.




Freizeit:

In unserer Freizeit trinken wir also wie gesagt viel Icayi in Restaurants oder Giramataläden, unterhalten uns mit unseren Wächtern, nähen viel aus den super schönen Stoffen, die wir auf dem Markt kaufen, werfen die verwirrten Nachbarshühner über die Mauer zurück oder widmen uns dem Haushalt. Dies ist eigentlich der größte Zeitvertreib, da es immer was zu tun gibt. Dennoch ist es nie wirklich super sauber oder aufgeräumt, was uns aber nicht stört. Ich genieße es sehr, so viel Freizeit zu haben.

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